Aber zurück zum Cascada.
Opel hat nie vorgehabt mit diesem Modell massiv Geld zu verdienen und den Markt zu überfluten. Es geht einfach darum zu zeigen, dass man weiterhin in der Lage ist, Cabriolets zu bauen die optisch und technisch durchaus auf der Höhe der Zeit sind. Ich denke, das ist mit dem Cascada sehr gut gelungen.
Natürlich kann man mit den vergleichbaren Fahrzeugen von BMW 4er und Audi A5 nicht ganz Schritt halten. Aber es zeigt, wie dicht man doch schon dran ist.
Huhuuu!!
Naja, das Opel mit dem Cascada schon im voraus kein Geld verdienen wollte glaub ich weniger.
Opel war und ist nicht in der Lage, ein Auto einfach nur so zu bauen weil man es kann, sondern muss einfach mit jedem Auto Geld verdienen.
Klar, das ein Cabrio nie so ein Volumenmodell wie ein Astra ist, ist klar, trotzdem sind die Verkaufszahlen, verglichen mit den anderen Fahrzeugen in diesem Segment schon extrem dünn!
Und, naja, das es Opel nicht kann würde ich so gar nicht sagen. Im Gegenteil, der Cascada spielt IMHO für mich in einer anderen Liga als die "anderen" Opels. Materialanmutung, Verarbeitung, usw. - alles auf wirklich sehr, sehr hohem Niveau. Gut, die Motoren und das Getriebe...lassen wir das mal außen vor...aber alles andere ist wirklich Top.
Der Listenpreisunterschied zu einem 4er Cabrio, oder nem A5 Cabrio oder allem anderen in der Klasse ist so jedenfalls nicht gerechtfertigt!
Wie gesagt, viel Problmatischer aus meiner sicht ist nicht das Auto an sich, sondern das Unternehmen Opel, das mit seiner teils extrem kruden Politik den Erfolg solch toller Autos wie den Cascada gar nicht erst zulässt!
Mir gehts da a bisserl wie am Kumpel von mir. Sein Vater hatte eine Autowerkstatt "aufm Land". Als da vor, hm, 20, 25 Jahren die ganze Landjugend herkam und Spoiler, Soundanlagen, Felgen und ähnliches haben wollte, hat der alte Herr sich tierisch drüber aufgeregt und den Jungs schulmeisterlich erklärt das das alles Mist ist, was sie da machen und sie doch lieber a gutes, Bodenständiges Auto kaufen sollen und das so fahren wie es ist.
Als die Firma dann kurz vorm abschnappen war, ging der Junior her und nahm umfangreiches Zubehör mit ins Sortiment. Billige Spoiler, Auspufftöpfe, Alufelgen, usw.
Teilweise richtigen Müll, aber die Jungs haben ihm den Laden leer gekauft! Und sie waren zum einbauen und einstellen da. Und wenn sie ein neues Auto gebraucht haben...ja, dann waren se auf einmal auch da!
Wenn sich der Markt verändert, dann muss man eben mit dem Markt gehen. Und da ist IMHO das große Problem bei Opel!
Wie ich schon gesagt habe - wer mit "billig" wirbt, wird so auch wahrgenommen. Da kann man noch so tolle Autos bauen, Opel stellt sich in die "Wir sind billig" Ecke. Ob das stimmt oder nicht, ist im ersten Schritt erstmal völlig egal, der Markt nimmt das einfach so auf.
Will ich ein billiges Auto, geh ich zu Opel, will ich ein gutes Auto, geh ich zu ner anderen Marke.
Was ein Auto heutzutage Listenpreis kostet, interessiert doch keinen mehr - interessant ist, was man monatlich abdrückt.
Und da kommt eben der nächste Hammer, das selbst wenn ein Kunde kommt und "billig" will, das er eben sehr schnell sieht, das Opel alles andere außer billig ist.
Ich denke mal, wenn Opel sich ganz selbstbewusst hinstellen würde und verkünden würde: Kommt zu uns, wenn ihr ein RICHTIG gutes Auto haben wollt, und das dann eine gewisse Zeit auch mit entsprechenden Preisen und vor allem Konditionen untermauern würde, wäre die Marktresonanz binnen kürzester Zeit eine ganz andere!
Gute Autos bauen sie auch jetzt schon, nur sollten sie es dem Markt so langsam auch mal mitteilen!
Charlie